Wednesday, February 18, 2015

 

Small Improvements

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), Sudelbücher K 140 (tr. J.P. Stern):
The pulling down of familiar institutions is a great evil, especially in politics, economics, and religion. To the planner novelty is agreeable, but those whom it affects generally find it very disagreeable. The former fails to consider that he has to do with people who should be guided imperceptibly and gently, and that in this way much more can be accomplished than by a transformation the value of which only future experience can show. (I wish people bore this in mind!) Do not let us amputate limbs which can still be healed, even though they may remain somewhat maimed; otherwise the patient might die during the operation. And do not let us hastily pull down a building which is a little inconvenient, lest in the end we find ourselves worse inconvenienced. Let us make small corrections.

Das Einreißen bei gewöhnlichen Anstalten ist ein großes Verderben, vorzüglich in der Politik, Ökonomie und Religion. Das Neue ist dem Projektmacher so angenehm, aber denen, die es betrifft, gemeiniglich sehr unangenehm. Der erste bedenkt dabei nicht, daß er es mit Menschen zu tun hat, die mit Güte unvermerkt geleitet sein wollen, und daß man dadurch sehr viel mehr ausrichtet, als mit einer Umschaffung, deren Wert denn doch erst durch die Erfahrung entschieden werden muß. Wenn man doch nur das letztere bedenken wollte! Man schneide die Glieder nicht ab, die man noch heilen kann, wenn sie auch gleich etwas verstümmelt bleiben; der Mensch könnte über der Operation sterben. Und man reiße nicht gleich ein Gebäude ein, das etwas unbequem ist, und stecke sich dadurch in größere Unbequemlichkeiten. Man mache kleine Verbesserungen.



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